Linsenbuffet? Sicher etwas ungewöhnlich, ausschließlich Gerichte aus Linsen aufzutischen, aber geboren aus der Tatsache, dass wir in Hopfgarten einen Linsenproduzenten haben, den Demeter-Hof von Moritz Schäfer. Und mit der Idee im Hinterkopf, diese Produktion einer alten Kulturpflanze anzusehen und vor allem Linsengerichte aus unterschiedlichsten Ländern kennen zu lernen, kam die Einladung in den Garten der Mühle am Jägerhof (Hopfgarten) zustande.
Und es war ein toller Erfolg!
Bei wunderbarem Wetter konnten wir ein ausgesprochen leckeres und variantenreiches Linsen-Buffet genießen! Und das nicht im DGH, das ja zurzeit umgebaut wird, sondern in einem wunderschönen Garten unter einem alten Kirschbaum, der die Hitze des Tages sehr gut erträglich machte.
Viele Köche haben ihr Bestes gegeben und alle waren begeistert, selbst die Skeptiker, die bisher eigentlich nur die klassische Linsensuppe mochten:
Es gab eine ägyptische und eine indische Linsensuppe, natürlich auch den klassischen deutschen Linseneintopf mit Würstchen, einen Linseneintopf mit Mangold, irakischen Linsenreis mit Rindfleisch, eritreischen scharfen Linseneintopf mit Paprika, schwäbischen Linsen-Spätzle Salat mit "saure Zipfel" (Nürnberger Bratwürste in Weinessigsud), türkische Linsenbällchen mit Linsen-Käsedipp, französischen Linsensalat mit Birnen und Fenchel und einen klassischen Linsensalat mit Gemüse.
Erstaunlich was man alles aus Linsen zaubern kann und wie unterschiedlich das dann auch schmeckt! Es wurde gut und reichlich gegessen und alles probiert.
Burkhard Schäfer las dann aus einer überlieferten Aufstellung zur „Leibrente“, die einem Altbauern früher zustand. Auch hier spielten die Linsen eine große Rolle. Und Bana Kesete aus der Unterkunft in Rainrod zeigte uns sein eritreisches Saiteninstrument „Krar“ oder „Kirar“, das eritreische Nationalinstrument, das er selbst gebaut hat und mit dem er in der Band der Musikschule Alsfeld spielt.
Interessant war dann für alle der Einblick in die Linsenproduktionsstätte von Moritz Schäfer gleich um die Ecke im Demeter-Hof, hier insbesondere wie viel Mühe hinter der Reinigung von Linsen steckt und wie die Technik uns heute hilft, dass wir keine Steinchen mehr aus den Linsen lesen müssen.
So hat sich das gemeinsame Beisammensein noch lange hingezogen. Bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen saß es sich dann auch sehr gemütlich in dem wunderbaren Garten.
Viele Hände haben dazu beigetragen, dass dieses umfangreiche und köstliche Mittagsbuffet zustande kam, unter anderem haben auch die Migranten in der Rainröder Unterkunft für uns gekocht. Herzlichen Dank an alle Helfer, ob als Köche oder bei der Organisation.
Und ein ganz besonderer Dank gilt dem Hausherren Burkhard Schäfer, der uns diese wunderbare Alternative zum DGH geöffnet hat.