Im März hatten wir in der Gemeinde Besuch von der Stiftung EWILPA, angestoßen durch Reinhard Kaul-Seeger vom Melchiorsgrund. Diese Stiftung setzt sich dafür ein, in ganz Deutschland Parks und Städtische bzw. Kommunale Grünflächen mit essbaren Wildpflanzen zu bestücken, die für jedermann zugänglich sind. Die Stiftung veranstaltet dazu auch Kochkurse, gibt Schriften heraus und engagiert sich an Schulen, um unsere Ernährung gesünder und abwechslungsreicher zu machen.
So ist zum Beispiel die Vogelmiere oder Sternmiere ein essbares Wildkraut, das sogar Heilwirkung besitzt.
In einem Potcast wurde Reinhard Kaul-Seeger dazu von Claudia Maschner befragt.
Hier der Link zu diesem Potcast (Kopieren und in Ihrem Browser einfügen):
https://open.spotify.com/episode/0jbGLOXrPNqa7dajdVeIX2?si=HW_xr-euT3uA6Zk-G7gR6Q&nd=1
Die Gespräche und Besichtigungen innerhalb unserer Gemeinde haben uns jedenfalls viele Anregungen gegeben, u.a. für die Gestaltung der neuen Außenanlage des DGH Hopfgarten und dem Weg zu Spielplatz hinunter.
Am Donnerstag 10. November hatte der Melchiorsgrund eingeladen, an der Pflanzung der EWiLPA-Allee teilzunehmen.
So konnte der erste Spatenstich für eine Alleenpflanzung an der Straße zum Melchiorsgrund gefeiert werden. Als Auftakt für weitere geplante Pflanzungen und Renaturierungsmaßnahmen in Zusammenhang mit einem Essbaren Wildpflanzen Park kurz EWILPA® werden insgesamt 17 Walnussbäume und 18 Esskastanien gepflanzt.
Gefördert wird das Projekt von der Stiftung EssbareWildpflanzenParks (Ewilpa®), mit Spenden beteiligen sich auch die Gemeinde und der Kulturverein Hopfgarten e.V.
Zur Einstimmung hatte uns Reinhard Kaul-Seeger im Theatersaal des Melchiorsgrund eine bildliche Einführung in die geplante Pflanzung beschert. Die Bewohner des Melchiorsgrund hatten sich an der Straße im Abstand der künftigen Bäume aufgestellt und eine Drohne filmte diese lebendige Allee für uns. Helmut Hampel rezidierte dann noch das Gedicht Doktor Wald.
In Vertretung des Bürgermeisters Timo Georg und gleichzeitig in ihrer Eigenschaft als Vorsitzende des Kulturvereins Hopfgartens, übernahm Eva Vornberger den ersten Spatenstich, unterstützt von
den VertreterInnen des Ortsbeirats Hopfgarten, Tamara Henz und Klaus Schiffner. Gemeinsam wurde dann auch die erste Esskastanie gesetzt. Helmut Hampel, ein Akteur der Theaterwerkstatt
Melchiorsgrund, umrahmte das Ganze mit der Rezitation eines Gedichts von Max Bewer:
„Pflanz einen Baum“:
Pflanz einen Baum,
Und kannst du auch nicht ahnen,
Wer einst in seinem Schatten tanzt,
Bedenke Mensch:
Es haben deine Ahnen,
Eh' sie dich kannten,
Auch für dich gepflanzt!
Dieses Gedicht charakterisiert in gewisser Weise die Idee hinter der Allee. Es wird einige Jahre dauern, bis im Schatten der Bäume gewandelt werden kann, geschweige denn, von Spaziergängern die
ersten Früchte geerntet werden können. Dennoch ist es wichtig, es jetzt zu tun und somit einen Zukunftsimpuls zu setzen für die Nachkommenden. Ganz nebenbei ist das auch ein nachhaltiger Beitrag
zum Klimaschutz.
Eine besondere Geste hatte sich der Ortsbeirat Hopfgarten ausgedacht, deren VertreterInnen mit einem eigens gefertigten Schild für die Walnuss‐ und Esskastanienallee den Berg hinaufkamen. (siehe
Bild)
Um die Verbundenheit mit der Gemeinde und mit der Region zu symbolisieren, wurden Baumpatenschaften eingerichtet. Sowohl die Gemeinde Schwalmtal, als auch der Ortsbeirat Hopfgarten und der
Kulturverein Hopfgarten zeichneten je eine Patenschaft und innerhalb weniger Stunden waren die übrigen vergeben. Am Abend hatten alle Bäume ihren Platz im oberen Abschnitt der Straße zwischen
Hopfgarten und Melchiorsgrund gefunden.
Die Allee soll dem Vorbild für die Baumpatenschaften, Ben Wagin, dem Berliner Natur‐ und Aktionskünstler gewidmet werden, der im Sommer letzten Jahres, im Alter von 91 Jahren verstorben ist und
über viele Jahre mit dem Melchiorsgrund freundschaftlich verbunden war.
Text: Reinhard Kaul-Seeger
Bilder: Chris Müller